Nachdem The Devil’s Blood, die niederländischen Okkult-Rocker um Selim Lemouchi, bereits mit ihrem Siebenzöller „The Graveyard Shuffle“ (ebenfalls via Ván Records erschienen) für berechtigten Wirbel gesorgt und mit Darkthrones Fenriz einen mächtigen Szene-Fürsprecher gewonnen haben, ist es nun Zeit für eine erste Mini-EP.
Freunde knarzig-quarzender Seventies-Sounds Marke Black Sabbath, Coven, Pentagram, Hawkwind, in der Gitarrenarbeit auch Thin Lizzy bzw. frühe Maiden kommen bei den fünf Tracks voll auf ihre Kosten: Irritiert der Opener „Come. Reap“ noch mit leichten Punk-Anleihen, ist spätestens mit „River of Gold“ die musikalische Zeitreise in die goldenen Tage der Rockmusik perfekt. Einem Song wie „The Heavens cry out for the Devil’s Blood“ trauert Tony Iommi wahrscheinlich seit „Sabotage“-Zeiten hinterher. Es folgt das Roky Erickson-Cover „White Faces“. Ein absolutes und schon jetzt zeitloses Stoner-Sahnehäubchen hat sich der Fünfer aus Eindhoven indes mit dem 15-minütigen „Voodoo Dust“ bis zum Schluss aufgehoben. Es ist eine abgedroschene Phrase, aber hier absolut angebracht: Viel zu schnell ist der Hokuspokus vorbei, aber lieber kurz und knackig als überstürzt und überflüssig. Die spektakulären Live-Shows (ich entschuldige: Rituale!) sollte man sich übrigens auch nicht entgehen lassen!
Nachtrag:
So stand es im Jahr 2008 im Legacy geschrieben und der Rest ist Rock-Geschichte: Auf einmal waren Okkult und Classic Rock das große Ding und The Devil’s Blood verwandelte so machen Rock Hard-Redakteur zum Fanboy. Natürlich hatten auch ähnlich gelagerte Gruppen wie Blood Ceremony und die zeitgleich stattfindende Heaven & Hell-Reunion daran ihren Anteil, aber The Devil’s Blood waren zweifelsohne der Platzhirsch.
Der Rest sind Anekdoten: Besagte Heaven & Hell spielten 2009 in Bonn und ein Promoter fragte den Verfasser dieser Zeilen nach einem passenden Opener. Statt der empfohlenen The Devil’s Blood entschied man sich für Axel Rudi Pell.
Mit dem zweiten regulären Album „The Thousandfold Epicentre“ hat mich die Band leider verloren, blieb aber live eine Macht. Selim Lemouchi selbst lernte ich, wenn auch nur oberflächlich, 2013 am Rande eines Konzerts als bodenständigen und nahbaren Sympathen kennen. Ich bin mir sicher, dass er uns musikalisch noch etwas zu sagen gehabt hätte.
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