Beherit: alt-neue Bande rostet nicht

Im zweiten Teil des Interviews ging es 2009 um das neue Line-Up, mit dem Beherit aus der Versenkung zurückkehrte, lyrisch-musikalische Paralellen zu Bathory und die Frage, ob Beherit wieder den Weg auf Konzertbühnen finden wird. 

Die Rückkehr der Teufelssöhne wäre nicht möglich ohne ein neues Line-Up. Mit Sodomatic Slaughter sitzt ein alter Bekannter hinter den Fellen. „Wir sind über all die Jahre Freunde geblieben“, berichtet der Finne, der auch zu Protokoll gibt,  mit allen anderen ehemaligen Beherit-Mitgliedern, also Demon Fornification, Black Jesus und Necroperversor, keinen Kontakt mehr zu haben. „Ich spielte Sodomatic Slaughter im Mai 2008 ‚Suck My Blood‘ in der Demoversion vor, und er mochte es. Wir hatten keine Pläne für ein Beherit-Comeback, bis ich im nächsten Winter ‚Demon Advance‘ schrieb.“

Während Sodomatic Slaughter ein Gründungsmitglied ist, sind die beiden anderen Musiker neu an Bord, aber ebenfalls keine Unbekannten. Den Bass malträtiert Abbys, Twisted Baptizer, der in den frühen Neunzigern bei den recht unbekannten Black Metallern Mystification, dem Mutterboden der heutigen Chaosweaver, lärmte. „Wir sind seit 1992 Freunde, als ich noch in Kuopio wohnte.“ Weitaus bekannter ist Ancient Corpse Desekrator. Hinter diesem Namen verbirgt sich niemand Geringerer als Sami Tenetz von Thy Serpent, welcher als Spikefarm-Chef die Bekanntheit von Gruppen wie Finntroll oder Children of Bodom zu verantworten hat.

Welche Rolle spielen die drei alt-neuen Mitglieder im Bandgefüge? „Beherit ist wieder eine richtige Band, ich höre und respektiere die Meinungen der anderen Mitglieder, aber ich bin es, der das letzte Wort hat.“ Wie sieht es, mit einem kompletten Line-Up im Rücken, denn mit Konzerten aus? „Das ist das Erste, was ich in Angriff nehmen werde, wenn ich zurück in Finnland bin.“ 

Kommen wir zurück zur Musik auf „Engram“. Als größten Einfluss bezeichnet Laiho das eigene Schaffen in Form des 1991er Demos ‚Down there…‘ des kurzlebigen Beherit-Seitenprojekts The Lord Diabolus. Ein Vergleich, der nicht zwingend ins Auge fällt... „‘Down there…‘ war die letzte Aufnahme, die ich zusammen mit Slaughter machte, bevor ich in eine andere Stadt zog und neue Mitglieder suchen musste. Ich wollte mit diesem Statement unseren Fans einen Hinweis geben, was für eine Art von Musik sie nach so langer Funkstille erwarten können. Natürlich gab es kompositionstechnisch und vom emotionalen Ausdruck her ein Update, weil wir damals noch halb so jung wie heute waren. Die künstlerische Ausdrucksform der Musik ist aber dieselbe.“

Eine andere Vergleichsmöglichkeit ist, zumindest im teilweise episch getragenen Opener „Axiome Heroine“, Bathory – in diesem Zusammenhang fällt auch der Songtitel „Destroyer of 1000 Worlds“ ins Auge. „Bei ‚Destroyer‘ findest du ganz sicher eine Bathory-Hommage, aber bei ‚Axiome Heroine‘ hatte ich unsere eigenen Lieder wie ‚Salomon Gate‘ oder ‚Beast of Damnation‘ vor Augen: Ich denke auch, dass so ziemlich jede Black Metal-Band von Bathory beeinflusst ist. Oh, Du meinst den Songtitel? Das war purer Zufall. Ich hatte nicht im Kopf, dass Quorthon einen Song mit fast demselben Namen hatte.“

Teil 1 des Interviews: über Laihos Rückzug aus der Metalszene, das Comeback und Sellout-Vorwürfe

Teil 3 des Interviews: über den Pfad zur Linken Hand, psychoaktive Steigerungssubstanzen und Scientology

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